Wie geht man mit dieser neuen Situation um? Wie gibt man dem Tag trotzdem Struktur? Und vor allem: was kann man gegen Langeweile und Lagerkoller tun? Im Home Office produktiv arbeiten, die Kinder beschäftigen, Home Schooling und den Haushalt zu erledigen – es wird einem gerade ganz schön viel abverlangt. Ein paar kleine Tipps können hier sehr hilfreich sein:
Ein konkreter Tagesplan gibt Sicherheit
Den Kindern soll klar sein, dass keine Ferien sind und, so spannend es auch sein kann, der Fernseher momentan nicht das Allheilmittel ist. Es sollte einen ganz konkreten, eventuell gemeinsam erarbeiteten Tagesplan geben, an den sie sich halten können und der aus fixen Lernstunden, Pausen und Bewegungs- und Spielphasen besteht. Der strukturierte Tagesablauf vermittelt den Kindern ein Gefühl von Sicherheit und trägt dazu bei, dass sie nicht unterfordert und damit gelangweilt sind.
Das ist auch in Hinblick auf Zeit, die Eltern benötigen, sehr wichtig und von ihnen ist daher Disziplin und Konsequenz gefragt. Die Kinder müssen wissen, dass Mama und Papa nicht gestört werden dürfen, wenn sie arbeiten, dass es aber als Ausgleich gemeinsame Zeit gibt.
Home-Office heißt übrigens nicht unbedingt, allein arbeiten zu müssen. Mit Schul- und älteren Kindern kann man sich eventuell auch gemeinsam an den Tisch setzen und Aufgaben erledigen: Die Eltern können zB Mails beantworten, während das Kind die Schulübung macht. Nach ca 45 Minuten gibt es eine gemeinsame Pause. Danach wird die nächste Aufgabe erledigt.
Gemeinsame Quality Time
Stellen Sie sich vor, es wäre jetzt Frühling im Jahr 2030: Wäre es nicht perfekt, wenn Sie gemeinsam mit Ihren Kindern zurück an das Corona-Jahr denken und sich an die tollen Spiele, gemeinsamen Aktivitäten und den Spaß, den Sie trotz allem hatten, erinnern können? An Eltern-Kind-Gespräche (auch wenn man das vielleicht erst wieder lernen muss), gemeinsames Kochen, ein Sich-Näher-Kommen, auch wenn man sich ab und an gehörig auf die Nerven geht, gemeinsame Spiele…..? Machen Sie gemeinsam mit ihrem Kind Bewegung. Mit Turnen, Tanzen oder Yoga halten Sie sich und Ihr Kind fit. Außerdem hilft Bewegung dabei, Stress und Anspannung abzubauen. Das Internet ist zusätzlich voll von Spielideen, passend für die kleine Wohnung in der Stadt bis hin zum Haus am Land mit eigenem Garten. Wenn Kinder spielen, vergessen sie die Zeit. Daraus können auch Erwachsene etwas lernen – nämlich, wie schön es ist, kreativ zu sein, zu spielen und sich darin zu verlieren.
Soziale Kontakte zu Freunden
Gerade für Kinder und Jugendliche ist Social Distancing sehr schwer, für die ganz Kleinen teilweise auch nicht wirklich zu verstehen. Um Freundschaften dennoch zu pflegen, ist es wichtig, Telefon und Social Media zuzulassen. Eventuell muss auch über längere Nutzungsdauer verhandelt werden. Denken Sie daran, dass vor allem für Jugendliche die Freunde eine sehr große Wichtigkeit haben! Auch wenn WhatsApp, House Party & Co echte Kontakte nicht ersetzen können, ist es in diesen Ausnahmezeiten angebracht, dass auch rigide Eltern demgegenüber positiv eingestellt sind.
Rückzugsmöglichkeiten schaffen
So schön es gemeinsam sein kann, so schwierig kann es auch gelegentlich sein. Ob Eltern oder Kinder, irgendwann geht einem die Situation oder man sich auf die Nerven. Für den Fall wäre es gut, wenn Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Sei es ein eigenes Zimmer, ein einsamer Spaziergang im Freien, die Toilette, in die man sich einfach so einschließen kann oder auch nur ein Tisch, über den man eine große Decke legt und der den Kindern als Höhle dient – jedes Kind und jeder Erwachsene hat natürlich auch jetzt das Recht auf Ruhe und Privatsphäre und das ist auch notwendig, um zu reflektieren und möglichst positiv mit den Gegebenheiten umzugehen.
Seien Sie zuversichtlich
Nachrichten- oder Pressekonferenzen-Detox kann dabei helfen. Schauen Sie wenn möglich mit sehr kleinen Kindern keine Nachrichtensendungen. Im Kindergartenalter kann man das noch nicht richtig einordnen und es kann sehr verunsichern und Angst machen (trifft übrigens auch auf Erwachsene zu – überladen Sie sich also nicht selbst). Versuchen Sie, jeden Tag positive Ereignisse zu sammeln, Dinge, über die Sie sich gefreut haben, für die Sie dankbar sind. Schreiben Sie es auf, zeichnen Sie es, machen Sie eine gemeinsame Collage wenn Ihnen danach ist.
Und denken Sie bitte daran: Das griechische Wort krisis bezeichnet nicht eine hoffnungslose Situation, sondern den Höhe- oder Wendepunkt einer gefährlichen Lage – von da an kann es eigentlich nur noch besser werden.
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