„Der positive Effekt einer intensiveren Vater-Kind-Beziehung ist mehrfach belegt. Wir nahmen das zum Anlass, wieder ein Stimmungsbild österreichweit einzufangen und dabei auch das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Väter eine wichtige Rolle spielen und für die Beziehung zu den Kindern Zeit brauchen. Wenn wir die Politik aus der Sicht der Kinder betrachten, dann ist es wichtig, eine gute und starke Beziehung zum Papa zu stärken – ungeachtet der Beziehungssituation der Eltern. Der Wunsch der Väter dazu besteht, dies zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage“, betont Familienbund-Präsidentin Abg.z.NR Mag.a Johanna Jachs.
„Die Ergebnisse bestätigen auch, dass Initiativen, die Väter in ihrer Rolle als Erzieher stärken, wichtig sind“, so Bundesgeschäftsführerin Mag.a Alexandra Lugert, die ausführt: „Die Wahlfreiheit ist ein großer Wunsch von Familien – das zeigt sich auch in der vorliegenden Befragung von Vätern. Bei der Frage, ob Familien die Möglichkeit haben sollten, ihr Leben nach ihren Bedürfnissen zu gestalten – durch die Bereitstellung von Rahmenbedingungen, die Familienzeiten wie die Karenz anerkennen, qualitativ hochwertiger Kinderbetreuungseinrichtungen und flexibler Arbeitszeitmodelle – ist die Zustimmung mit 94 % (81 % sehr / 13 % eher ja) eindeutig.
Zeit mit dem Kind (den Kindern) zu verbringen ist Vätern (äußerst) wichtig. Über 97 % gaben das zusammengerechnet an. Das ist eine klare Botschaft: Väter wollen Zeit mit ihren Kindern.
Auch im Trennungsfall besteht der Wunsch weiter: 88 % der befragten Väter (70 % sehr, 18 % eher ja) bejahen die Frage, dass Väter auch nach der Trennung die Möglichkeit haben sollten, sich aktiv an der Kindererziehung zu beteiligen und in Papamonat oder Karenz zu gehen, auch wenn sie nicht mehr im gemeinsamen Haushalt leben.“
Mit dem Blick in die Zukunft erklärt Johanna Jachs, dass: „die Verantwortung für die Kinderbetreuung zu gleichen Teilen aufgeteilt werden sollte (36 % sehr, 30 % eher ja), nur 14 % stimmen da gar nicht zu. Warum es dann nicht dazu kommt, liegt neben den Rollenbildern auch im Gender Pay Gap, der in Österreich laut Eurostat 2021 bei 18,8 % liegt.
Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen wird von den Befragten als wesentlicher Faktor gesehen. Bei der Frage, ob es, um eine gleichberechtigte Teilung von Aufgaben in der Familie zu ermöglichen, wichtig sei, dass die Einkommensschere geschlossen wird, damit beide Elternteile die Möglichkeit haben in Karenz oder Elternteilzeit zu gehen, stimmten 88 % zu (70 % sehr, 18 % eher). Darauf muss ein besonderer Fokus gelegt werden, wenn man Familien Wahlfreiheit ermöglichen will.“
„Daraus ergibt sich für den Familienbund, dass wir uns weiterhin dafür einsetzen werden, einvernehmlich Papamonat und Karenz auch für nicht im gemeinsamen Haushalt lebende Väter zu ermöglichen. In einer Zeit, in der Familien immer wieder großen Herausforderungen gegenüberstehen und Kinder oft damit konfrontiert sind, dass die Eltern nicht (mehr) zusammenleben, ist es wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kinder den bestmöglichen Kontakt und die bestmögliche Beziehung zu beiden Elternteilen haben können. Auch kann dadurch einerseits die (alleinerziehende) Mutter entlastet werden und andererseits auch bei getrennten Wohnsitzen eine engere Beziehung zwischen Kind und Vater aufgebaut werden. Die Bezugsvoraussetzung eines gemeinsamen Wohnsitzes sollte daher abgeschafft werden – vorausgesetzt, dass beide Elternteile einverstanden sind.
All diese Punkte, wie der Wunsch, Zeit für die Kinder zu haben, Rahmenbedingungen vorzufinden, die eine echte Wahlmöglichkeit bieten – Karenz ohne größere Nachteile, die Schließung der Einkommensschere, eine Vielfalt der Möglichkeiten für die Betreuung der Kinder – sowie bessere (einvernehmliche!) Möglichkeiten für Väter im Trennungsfall, sind Auftrag für die Väter und damit für die Familien, Verbesserungen zu erreichen“, schließt Jachs.
Der Bericht „Was sich Väter wünschen“ –
Stimmungsbild 2023 ist hier nachzulesen